Unsere Vereinsgeschichte

Unsere Vereinsgeschichte
 

Im Jahre 1906 bildete sich aus der „Geselligen Vereinigung der Pfarre St. Peter“ ein Stammtisch, aus welchem 1907 unter dem Motto   „Allen Wohl und niemand Weh“ die „Karnevalsgesellschaft Eulenspiegel“ hervorging. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem Ferdinand Beaujean, Josef Dauven und E. Emondts. 1908 wurde unter dem Präsidenten Ferdinand Beaujean (1908-1923) erfolgreich die erste öffentliche Sitzung durchgeführt.  

Getreu ihrem Motto stellte sich die Gesellschaft von Anfang an in den Dienst der Wohltätigkeit. So wurden in den vergangenen Jahrzehnten des Bestehens schon mehrere wohltätige Zwecke unterstützt. Beispielhaft sollen hier die Einkleidung von 11 Kindern zur Erstkommunion, die Nikolausfeiern vor und nach dem ersten Weltkrieg für die Waisenkinder, oder die Beteiligung an den 11 Wohltätigkeitsveranstaltungen erwähnt werden. Die Arbeitsgemeinschaft konnte über 80.000 DM an Vereine der Aachener Behindertenhilfe überreichen.

Nachdem die Arbeit des Vereins zwischen 1914 und 1918 fast zum Erliegen gekommen war, fand sich in den ersten Jahren nach dem Krieg eine kleine närrische Schar, welche das Karnevalsbrauchtum wieder aufleben ließ.

Als 2. Präsident nahm Karl Mießen (1923 – 1947) das Zepter in die Hand. Seit 1924 nahm die Gesellschaft mit Wagen und Gruppen an den Rosenmontagszügen teil. 1929 erhielt die „KG Eulenspiegel“ mit ihrem Rosenmontagswagen „der Straßensänger“ den Preis der Stadt Aachen. Im Jahre 1933 wurde ein neuer Thron und ein neues Ornat, bestehend aus rotem Frack und weißer Weste, für den Elferrat angeschafft. 1935 startete die Gesellschaft karnevalistische Sitzungen in den benachbarten Niederlanden, in Einhoven und Vaals.

Im 2. Weltkrieg verlor die Gesellschaft alle Requisiten, Ornate und Fahne durch Brand, zahlreiche Mitglieder starben an der Front. 1945 sammelte der Präsident Karl Mießen die noch erreichbaren Mitglieder um sich und begann wieder aufzubauen.

Zum dritten Präsidenten wählten die Mitglieder Mathias Herkens (1947 – 1955). Unter seiner Leitung führte die Gesellschaft, als eine der ersten, am 15.11.1947 wieder eine öffentliche karnevalistische Veranstaltung durch. Sie enthüllte am 20.11.1948 anläßlich der ersten Sitzung der Session im Forsthaus Siegel, ihre zweite Fahne. Am 11.11.1949 stand der Elferrat wieder im neuen Ornat auf der Bühne.

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1951 konnte die „KG Eulenspiegel“ ihr 44-jähriges Bestehen mit einer Jubelsitzung in der Talbothalle festlich begehen. 1955 legte Mathias Herkens wegen Krankheit das Präsidentenamt nieder. Auf einstimmigen Beschluß der Mitgliederversammlung trat Hans Beaujean (1955 – 1957) das Erbe seines Vaters auf dem Präsidententhron an,welches er jedoch schon nach 2 Jahren wieder niederlegte.

Am 15.04.58 wählte die Mitgliederversammlung ihren damals erst 25-jährigen Elferratsherren und Vizepräsidenten Josef Thevis (1958 – 1998) einstimmig zum fünften Präsidenten. Er war der jüngste Präsident einer Karnevalsgesellschaft in Aachen und trat in seinem neuen Amt erstmalig am 8.11.1958 vor die Öffentlichkeit.

In der Session 1959/60 stiftete die Gesellschaft den Sonderorden „Oche mi Oche“ für vortragende Karnevalisten. Er wurde in den nachfolgenden Jahren jeweils einem Büttenredner und einem Schlagersänger verliehen, so 1963 an den Altmeister des Öcher Fastelovvends, Jupp Reulen, 1966 an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Hermann Heusch und viele andere namhafte Aachener oder Leute, die sich für Aachen einsetzten. 

Der Verein war auch immer um die Kontakte mit anderen Vereinen sehr bemüht. Im Bestreben der Kontaktpflege zu jüngeren Vereinen hatte die  Patenschaft über die „KG Rue Eder Jonge“ übernommen. Sie setzte dieses Bemühen am 30.1.1960 mit der Übernahme der Patenschaft und Fahnenweihe der „Ersten Großen Brander Karnevalsgesellschaft“ fort, überreichte 1962 der „KG Moulenshöher Jonge“ ihre neue Fahne, wurde Pate des neugegründeten „Burtscheider Narrenkollegiums“ und übernahm schließlich 1970 die Patenschaft der „KG Turmschwalben Aachen“.

Im Jahre 1963 veranstaltete die Gesellschaft erstmals eine Karnevalssitzung für die Bewohner des Altenheims „Marienlinde“, Eifelstraße. Diese Veranstaltung wurde fortan jährlich bis zum Jahre 1983 durchgeführt. Es wurde Tradition, daß unser Ehrensenator Rudi Steinmetz, „Puffeln“ für alle Bewohner backte.

Am 11.11.1967 weihte die „KG Eulenspiegel“ im vollbesetzten Saal Kommer, in Gegenwart von 17 Fahnenabordnungen befreundeter Gesellschaften, durch den Eisprinzen (1929) Ernst I. (Nießen) ihre dritte Fahne in der langjährigen Vereinsgeschichte ein.

Anläßlich des Rosenmontagsumzuges 1980 erhielt die Gesellschaft den von der „KG Fidele Freunde“ gestifteten Preis für ihren Rosenmontagswagen „Alt Aachen“.

Im November 1983 stellte der Verein erstmals eine neu geschaffene Programmnummer dem Publikum vor. Das Männerballett „Der weiße Traum“ absolvierte seinen ersten Auftritt. Diesem Auftritt sollte in den nächsten 6 Jahren noch viele weitere Folgen. Entgegen der Meinung einiger Oberkarnevalisten in Aachen bereitete diese Lachnummer allen Mitwirkenden und Gästen großen Spaß. 8 Männer und 1 Dame brachten in ihren Tüllkostümen so manchen Saal zu toben.

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Im Januar 1988 veranstalteten drei jüngere Mitglieder wieder ein Kinderfest im Vereinslokal „Wartburg“.

Diese Entwicklung fand ihre Fortsetzung in der Gründung einer vereinseigenen Kindergruppe. Im Kinderzug der Session 1988/89 nahmen wir erstmals, mit 10 als Eulenspiegel verkleideten Kindern, aktiv am Kinderzug teil.

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In dieser Session machte das Männerballett seinen letzten Auftritt. Doch einige dieser Gruppe wollten sich mit dem „normalen“ Vereinsleben nicht abfinden und schmiedeten bereits Pläne für eine Gruppenneubildung.

Im Oktober 1988 wurde der Verein gefragt, ob wir kein Interesse haben, als Statisten bei „Verstehen Sie Spaß“ mitzumachen. Natürlich fanden sich schnell einige Mitglieder, die dann eine amüsante Woche mit Kurt Felix und vielen Prominenten verbrachten.

Nachdem das Männerballett in der Session 1988/89 seinen letzten Auftritt machte, trugen in der Session 1989/90 die Überlegungen über eine Gruppenneubildung Früchte. 5 Damen und 5 Herren fanden sich zusammen und gründeten die Musikgruppe „De Kruuchestöpp“.

Am 28.07.90 wurde eine weitere Neuerung eingeführt. Die KG Eulenspiegel veranstaltete erstmals das „karnevalistische Spiel ohne Grenzen“ in Aachen. An diesem Tag traten 9 Aachener Karnevalsvereine im närrischen Wettstreit gegeneinander an. Aufgrund der positiven Resonanz aller Teilnehmer findet diese Veranstaltung nun jährlich statt. Die Vereine schätzen den nicht karnevalistischen Kontakt mit den anderen auch außerhalb der Karnevalssession.

Nachdem die KG Eulenspiegel im Jahre 1992 der Föderation Europäischer Narren (FEN) beigetreten ist, nahmen wir erstmals im Oktober 1993 am Karnevalsauftakt der FEN in Kinzweiler teil. Hier trafen sich Karnevalisten zum Teil aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland. Anlässlich der Sessionseröffnung zum 11.11.93 wurde Josef Thevis, dem längstamtierenden Präsidenten im Aachener Karneval, die höchste Auszeichnung der FEN, der „goldene Fließorden“ verliehen. Durch den Präsidenten des Regionalverbandes, Ernst Mertens, wurde Josef Thevis zum Ritter geschlagen und darf fortan den Titel „Ritter vom langen Amte“ tragen.

Der Aufschwung der Gesellschaft setzte sich auch in der Session 1992/93 fort. Nachdem wir eine neue Tanzmarie gesucht und mit Nicole Battke gefunden hatten, bekamen wir mit weiteren 6 Mariechen eine komplette Tanzgruppe. Zum 11.11.92 wusste die Gruppe beim vereinsinternen Sessionsauftakt zu überzeugen. Diese Gruppe sollte sich bald als große Bereicherung und Impulsgeber für die KG Eulenspiegel herausstellen.

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Im Jahre 1995 beschloss die KG Eulenspiegel den großartigen Leistungen der Frauen im Karneval Rechnung zu tragen. Mit der Aufnahme der ersten weiblichen Mitglieder fiel auch hier eine bis dahin reine Männerdomäne.

In der Session 1996 exportierte die KG Eulenspiegel den Aachener Karneval nach Berlin. Auf Einladung des „Vereins der Aachener zu Berlin“ fanden mehrere Auftritte in Berlin statt. Für beide Vereine war es ein so tolles Erlebnis, daß sich eine echte Freundschaft entwickelte und der zweite Besuch in der Session 1999 absolviert wurde.

Nach 40 jähriger Amtszeit legte Präsident Josef Thevis im Jahre 1998 das Zepter nieder. Als neuer Präsident wurde Otmar Mülly gewählt. Wie sich später herausstellte eine hervorragende Wahl, das schwere Erbe von Josef Thevis anzutreten.Ähnlich wie sein Vorbild Matthias Herkens wurde Josef Thevis nach seiner Amtszeit zum Ehrenpräsident ernannt.

In der Session 1999/2000 fand die Gesellschaft wieder ein Betätigungsfeld, sich für soziale Randgruppen zu engagieren. In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst führte die KG Eulenspiegel die Sitzung „Malteser mal ganz jeck“ durch. Mit dieser Sitzung sollten alle Randgruppen der Gesellschaft angesprochen werden, die sonst nicht am Saalkarneval aktiv teilnehmen können. In den folgenden Jahren erfreute sich die Sitzung immer wachsender Beliebtheit. Später erhielt die Veranstaltung den Namen „Puffele-Sitzung“ und wurde von der KG Eulenspiegel allein verantwortlich und in Eigenregie durchgeführt.

In der Session 2000/01 veranstaltete die KG Eulenspiegel erstmals die Gemeinschaftssitzung mit dem Malteser Hilfsdienst in der Haarbachtalhalle. Sie richtet sich in erster Linie an Menschen, die an alle Menschen, die sonst keinen Karneval feiern können.

Die Session 2000/2001 war auch eine Jubiläumssession der Musikgruppe „De Kruuchestöpp“. Seit nunmehr 11 Jahren zog sie erfolgreich mit der KG Eulenspiegel durch den Aachener Karneval. Das war Anlass genug, die Gruppe mit einem Jubiläumsempfang zu ehren.

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Nachdem die Verleihung des Sonderorden „Oche mi Oche“ über 20 Jahre ruhte, wurde Rene Pschierer im Jahre 2001 erstmals wieder mit einem solchen Verdienstorden ausgezeichnet. In der Session 2002/03 wurden der Ehrenpräsident des AAK Franz Baumann und der OB Dr. Jürgen Linden gemeinsam mit dem Verdienstorden ausgezeichnet.

Aufgrund der stetig steigenden Kosten des Eurogress Aachen und dem erreichen der zulässigen Saalkapazitäten suchte die Gesellschaft eine neue Veranstaltungsörtlichkeit und wurde fündig in der Haarener Haarbachtalhalle, wo auch bereits die „Rolli-Sitzung“ zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst durchgeführt wurde. Die Besucherkapazität konnte erhöht und die Veranstaltungskosten gesenkt werden. Aufgrund der Eigenbewirtung konnten auch die Getränkepreise für unsere Besucher moderat gestaltet werden. Im Januar 2002 fand dort die erste „Fastelovvendsitzung“ der Gesellschaft statt.

Nachdem nun die 3. Fahne über 33 Jahre dem Verein vorangetragen wurde, bedurfte es einer neuen, der vierten Fahne in der langen Vereinsgeschichte. Spontan erklärten sich Hans und Günter Dost, sowie Jakob Heutz bereit, eine neue Fahne zu stiften, die im November 2002 unter den Augen der Fahnenabordnungen unserer Patenvereine geweiht wurde.

Am 15.02.2003 erlebt die Kinder- und Jugendgruppe der Gesellschaft ein besonderes Highlight. Auf der Fernsehsitzung des AKV anlässlich der Verleihung des „Ordens wider des tierischen Ernst“, an den damaligen Porschechef Wiedeking, wird ihnen der Kinderförderpreis der Fa. Zentis verliehen. Dazu hatten die Kinder einen eigenen Tanz einstudiert und mit der Unterstützung einiger „Rennfahrer“ auf der Bühne umgesetzt. Dabei verzauberten sie das Publikum und erhielten neben stehenden Overtionen auch den „Sympathiepreis der Aachener Zeitung“. In der Bewertung lagen sie direkt hinter dem damaligen Minister und Publikumsliebling Norbert Blüm.

Nachdem unsere Kinder- und Jugendgruppe nunmehr 14 Jahre am Kinderzug als Fußgruppe teilnahm, wurde in der Session 2003/04 der erste Kindergruppenwagen eingeweiht. Doch wie schon bei der Jungfernfahrt festgestellt wurde, war dieser aufgrund des enormen Mitgliederzuwachses bereits zu diesem Zeitpunkt zu klein. So wurde folgerichtig in der darauffolgenden Session ein weiterer Wagen für den Kinderzug am Karnevalssonntag zur Verfügung gestellt.

Aber auch beim Rosenmontagszug kam die Gesellschaft nicht mehr mit den beiden vorhandenen Fahrzeugen aus. Kurzerhand wurde 2 Monate vor Rosenmontag ein weiterer Anhänger gekauft, der in vielen Arbeitsstunden hergerichtet und dem Aussehen der anderen beiden Fahrzeuge angepasst wurde. Der weitere Anstieg der Mitgliederzahlen lässt erahnen, dass auch diese nunmehr 3 Fahrzeuge nicht mehr ausreichen werden, alle Mitglieder im Rosenmontagszug aufzunehmen.

Im Februar 2004 besuchte Norbert Blüm mit seiner Familie und Enkeltochter auf Einladung der KG Eulenspiegel die „Rolli-Sitzung“. Der Kontakt wurde bei der Fernsehsitzung „Wider den tierischen Ernst“ geknüpft, wo er besonderen Gefallen an unserer Kinder- und Jugendgruppe gefunden hat. Mit dem Besuch brachte er seine Anerkennung für die Nachwuchsarbeit der KG Eulenspiegel zum Ausdruck.

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In der Session 2006/2007 hatte die KG Eulenspiegel allen Grund zum Jubeln; als sechster der dem Festausschuss Aachener Karneval angeschlossenen Vereine konnte die Mannschaft um den damaligen Präsidenten Otmar Mülly ihr Jubiläum anlässlich des 100 jährigen Bestehens feiern. Bei Empfang der Gesellschaft machten über 50 Vereine Ihre Aufwartung.

Auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 2009 trat Otmar Mülly aus gesundheitlichen Gründen nach 11 jähriger Amtszeit als Präsident der Gesellschaft zurück. Kommissarisch übernahm Cornel Thevis als 7. Präsident in der über 100 jährigen Vereinsgeschichte das Amt, welches er bis heute bekleidet. Auf dem Ordensfest der Gesellschaft im Oktober wird Otmar Mülly neben Josef Thevis zum zweiten Ehrenpräsident der Gesellschaft ernannt.

2009 ist auch das Jahr, in dem die Gesellschaft im karnevalistischen Tanzsport neue Herausforderungen sucht. Zusammen mit der Tanzabteilung und der Jugendgruppe beschließt die Gesellschaft dem Verband „Rheinische Karnevals Kooperationen (RKK) beizutreten und nimmt an diversen Qualifikationsturnieren und den Landesmeisterschaften teil. Erfolgreicher Höhepunkt bereits im ersten Jahr waren die Deutschen Meistertitel für die Showgruppen „Little Diamonds“ und „Crazy Diamonds“. Die große Garde und die Jugendgarde ertanzen sich die deutsche Vizemeisterschaft.

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Es war schon ein sehr komisches Gefühl im Sommer des Jahres 2010 für die Gardetanzgruppe im vollen Ornat im Foyer des Eurogress zu tanzen. Mit einem Kurzprogramm des „Rheinischen Karnevals“ wusste die Tanzgruppe die internationalen Kongressteilnehmer des europäischen Wetterradars zu begeistern. Besonders die asiatischen Gäste fertigten viele Erinnerungsfotos an.

Aufgrund des stetigen Wachstums der Showtanzgruppe war sehr bald klar, dass der erst 2 Jahre alte Wagen der „Crazy Diamonds“ zu klein sein wird. Nach kurzer Suche konnten wir einen Wagen der anderen Gesellschaft günstig erwerben. Der Umbau des Wagens wurde in der Hauptsache von der Senatorengruppe durchgeführt und größtenteils auch finanziert.

Im Oktober 2010 wurde auf dem Ordensfest der KG Eulenspiegel erstmals der Rudi-Steinmetz Orden verliehen, der mit einer Stiftung verbunden ist. Der mit dem Orden verbundene Geldbetrag soll zur Förderung der Nachwuchsarbeit im Aachener Karneval, speziell in der Kinder- und Jugendgruppe der KG Eulenspiegel verwendet werden. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung von unserem Ehrensenator Matthias Steinmetz. Der Preis wird an Personen verliehen, bei denen die Brauchtumspflege sowie eine caritative Solidarität mit Mitmenschen im Vordergrund stehen und die das sprichwörtliche „Öcher Hazz“ besitzen. Zu den ersten Preisträgern zählen unter anderem Oberbürgermeister Marcel Phillipp, AAK Präsident Wilm Lürken, Dr. Werner Pfeil, Michael Nobis, Alwin Fiebus, Wolfgang „Tim“ Hammers und einige andere.

Im Februar 2011 wurde der Kinder- und Jugendgruppe eine große Ehrung zuteil. Die Gesellschaft wurde von der Helmut Strackstiftung für die besonderen Verdienste um die Nachwuchsarbeit und Förderung des Aachener Kinderkarneval ausgezeichnet. Zu diesem Zweck waren Monika und Christiane Strack, Karl Brandt und Gerd Simons auf dem Kinderfest in Kornelimünster erschienen. Es war schon ein tolles Bild als die Auszeichnenden von 51 Kindern auf der Bühne umringt wurden.

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Einen ganz besonderen Auftritt hatten unsere beiden Showgruppen im Juni 2011 auf dem Karlsfest im Rahmen der Karlspreisverleihung. So tanzten unser Little Diamonds und die Crazy Diamonds ihre aktuellen Showtänze bei strahlend schönem Wetter auf der Katschhofbühne vor einem begeisterten internationalen Publikum. Dieser Auftritt war für die Tänzer etwas ganz besonderes und für die Gesellschaft eine sehr schöne Werbung.

Im September 2012 veranstaltete die KG Eulenspiegel nach 2 jähriger Planung und Vorbereitung mit dem „Kaiser-Karl-Kup (KKK)“ ihr erstes Tanzturnier für den RKK. Der Anspruch war es, bereits beim ersten Turnier ein Zeichen der Leistungsfähigkeit der Gesellschaft zu setzen. Als Austragungsort wurde die Aula des Geschwister Scholl Gymnasiums gewählt und neben einer Eintanzhalle sowie geeigneten Umkleidemöglichkeiten wusste die Gesellschaft auch im Catering zu überzeugen. Das Turnier wurde sowohl von den aktiven Tänzerinnen und Tänzern, sowie Trainern und Betreuer; aber auch den Verbandsoffiziellen und Besuchern begeistert angenommen.

Am 11.11.2012 wurde in der Scheibenstraße das Richtfest für unseren Clubraum „Willi’s Lager“ gefeiert. Nach 3 monatiger Umbauphase wurde aus einem Lagerraum ein Clubraum geschaffen, der fortan als zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt der Eulenspiegel dient. Zur Verfügung gestellt und den Umbau der Räumlichkeit finanziert haben unsere Senatorin Antoinette Mülly und unser Ehrenpräsident Otmar Mülly. Die Räumlichkeit erfreute sich bereits in der ersten Session großer Beliebtheit.

Im Januar 2014 wurde die Gesellschaft wieder einmal für die hervorragende Jugendarbeit und die Integration sozialer Randgruppen ausgezeichnet. Eine Abordnung der KG Eulenspiegel nahm den von Harry Ebert ins Leben gerufene „Öcher Karnevals Kulturpreis (ÖKK)“ entgegen. Der damit verbundene Geldbetrag kam in vollem Umfang der Nachwuchsarbeit der Gesellschaft zugute.

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Aber die Gesellschaft engagiert sich nicht nur für die eigene Nachwuchsförderung, sondern stellt sich bei den beiden Aachener Karnevalszügen für die Sammlergruppe „Klüttekenger“ zur Verfügung. Die Einnahmen der Sammlung kommen caritativen Einrichtungen und dem Aachener Kinderkarneval zugute. Beim Kinderkostümzug sind es die „Crazy Diamonds“ und beim großen Rosenmontagszug sind es die „Little Diamonds“ die mit den Klingelbeuteln am Zugweg sammeln. Diese Aufgabe führen sie 2014 – 2018 aus.

Das nächste Jubiläum steht dann schon im Juni 2014 an. Vor 25 Jahren, am 28.07.1990, fand das erste „karnevalistische Spiel ohne Grenzen“ statt. Und auch nach 25 Jahren ist diese Veranstaltung einzigartig unter den Sommerfesten der Karnevalsvereine und freut sich großer Beliebtheit. Daran kann auch das manchmal herrschende Aachener Schmuddelwetter nichts ändern. Im Jubiläumsjahr nehmen 10 Vereine an den närrischen Spielen und der anschließenden „After Game Party“ teil.

Das Ordensfest der Gesellschaft im Oktober 2014 dient als würdiger Rahmen für eine weitere große Auszeichnung. Die beiden Vertreter der Aachener Online Medien „www.oche-alaaf.com“ und „www.karnevalinaachen.de“, Gerd Simons und Helmut Koch werden für ihre besonderen Verdienste um den Aachener Karneval mit dem Sonderorden „Oche mi Oche“ ausgezeichnet. In der Aufbereitung lokaler Ereignisse, besonders im karnevalistischen Bereich, sind diese Portale von bedeutendem Wert.

Im November 2014 fährt die KG Eulenspiegel mit großem Tross auf Einladung der Narrenkappe Berlin zum 3. Mal in die Bundeshauptstadt. Neben der eigenen Veranstaltung der Narrenkappe in Berlin Tegel findet auch ein Auftritt anlässlich der Berliner Prinzenproklamation in der „Universal Hall“ statt. Die KG Eulenspiegel exportiert mit Tanzmarie Sabrina, der Tanzgarde, den „Crazy Diamonds“
und dem Partystier „Fino“ Öcher Karnevalsflair an die Spree. Das öffentliche Training unserer „Crazy Diamonds“ vor dem Brandenburger Tor führte sicherlich zu Erstaunen und Begeisterungsbeifall der anwesenden Touristen.

Berlin 2014

Im Frühjahr 2016 kam es zu einem großen Umbruch in der Gesellschaft. Fast die ganze Tanzgruppe wendete sich von der KG Eulenspiegel ab, um sich anderen Herausforderungen im karnevalistischen Tanzsport zu stellen. Es ist schon besonders erwähnenswert, wenn sich über 30 Mitglieder, die zum Teil seit der Bambinizeit im Verein waren, aus heiterem Himmel abmelden. Alle Bemühungen, die Gruppe zu halten schlugen leider fehl. Aber mindestens genauso erwähnenswert ist die Einstellung der Verbliebenen. Die 5 jungen Tänzerinnen, die sich gegen den Trend stellten und dem Verein treu blieben, machten sich zusammen mit Nicole Hess und Birgit Lynen umgehend an den Wiederaufbau der Tanzabteilung. Das von Nicole Hess ausgegebene Ziel war es, eine erfolgreiche Tanzgruppe aufzubauen, die Spaß am Tanzen und Karneval haben. Das ebenfalls gesteckte Ziel, bis Aschermittwoch auch die Mitgliederzahlen wieder zu egalisieren, wurde tatsächlich erreicht. Im Nachhinein brachtet, ging der Verein gestärkt aus der Umformierung hervor. Mittlerweile haben einige ehemalige Tänzerinnen den Weg zurückgefunden, was für eine positive Vereinsarbeit spricht.

In dieser schwierigen Phase, als die Tanzgruppe im Umbruch und der Verein auf der Suche nach einer neuen Tanzmarie war, entschied sich unsere aktuelle Solomarie Julia Plötz zu uns zu wechseln. Der Verein war im Wiederaufbau der Tanzabteilung. Es beweist sehr viel Mut und Zuversicht, sich genau in dieser Phase für einen Verein zu entscheiden. Julia integrierte sich in die wieder gewachsene Truppe und leistete ihren Anteil am gelungenen Wiederaufbau.

Auf dem Ehrenwerttag der Stadt Aachen im September 2016 zeigten die „Crazy Diamonds“ wieder Stärke und absolvierten ihren ersten Showtanz in neuer Formation auf der Marktplatzbühne. Der Beifall der Zuschauer und die Kommentare des Moderators zeigten, sie hatten es geschafft!

Auf dem Ball der Mariechen im Januar 2017 zeigte die Showtanzgruppe „Crazy Diamonds“ allen Aachener Karnevalsvereinen, die die Entwicklung innerhalb der Gesellschaft auch verfolgt hatten, dass sie zu gewohnter tänzerischer Stärke zurückgefunden hatten.

Aber auch im Verein hat sich in Vorbereitung auf die Session 2016/17 einiges getan. Unter großer Mithilfe von unserem Ehrensenator Hans-Peter Spinhoff und seiner Firma wurde der ehemalige „Jackenträgerwagen“ in der Wagenhalle komplett umgestaltet. Angepasst an die neue „Vereins Cooperate Identity“ erstrahlte der „Gesellschaftswagen“ in leuchtendem Rot mit einer schwarzen Stadtsilhouette und übergroßen Eulenspiegeln auf beiden Seiten. Ein echter Hingucker im Aachener Rosenmontagszug.
Doch fast wäre die erste Fahrt ins Wasser gefallen. Ausgerechnet der Traktor dieses Wagens fuhr sich auf den ersten 200m des Zugweges eine kleine Glasflasche in den hinteren Reifen und konnte nicht weiter fahren. Der Verein sowie die anderen Zugteilnehmer zogen an dem liegengebliebenen Fahrzeug vorbei. Doch kurz vor Ende des Zuges konnte der organisierte Ersatztraktor ankuppeln und den „Gesellschaftswagen“ doch noch durch den Zug ziehen.

Gesellschaftswagen

Dabei hatte die Session 2016/17 sehr gut begonnen, auf der Ordensfest wurden der damalige Ministerpräsidentenkandidat Armin Laschet, der Leiter des Aachener Kinderkarneval Wolfgang Radermacher sowie der Vizepräsident der Gesellschaft Thorsten Mülly für ihre besonderen Verdienste mit dem „Rudi-Steinmetz-Orden“ ausgezeichnet. Der damalige Laudator Rudolf Henke zeigte sich als Hellseher und sagte, dass die Veranstaltung in der Session 2017/18 vom Ministerpräsidenten des Landes NRW, Armin Laschet, besucht werde, wobei sicherlich nicht alle Anwesenden an diese Vision glaubten.

Eine weitere große Auszeichnung verlieh die KG Eulenspiegel einem großen, langjährigen und verdienten Karnevalisten. Für seine besonderen Verdienste in seiner über 30-jährigen Bühnenzeit wurde Hans Montag auf dem „närrischen Festival“ mit dem Sonderorden „Ochi mi Oche“ geehrt. Mit seinen vielen Lieder über unsere Heimatstadt Aachen steht er absolut für das Motto des Ordens: „Weä va Oche verzällt en över Oche sengt, deä hat deä Orden ouch verdengt“.

Auch in der Jubiläumssession 2017/2018 wird die Gesellschaft den Erfolgsweg weitergehen und man kann auf die Fortschreibung der Geschichte gespannt sein.